02.11.2022 | Patrick Schlag

Enthärtungsanlagen

Durch Enthärtungsanlagen Energie und Geld sparen – und das Wasser schmeckt auch besser

Weiße Verkrustungen an Wasserhähnen, Badewanne, Waschbecken und Spüle, ein sichtbarer Film in der Kaffee- oder Teetasse: Kalk im Haushalt stört, lässt sich nur mit Mühe entfernen und trübt den Geschmack feinen Tees oder Kaffees. Um kalkhaltiges, „hartes“ Wasser weicher zu machen und die Qualität des Lebenselixiers zu erhöhen, ist der Einbau einer Enthärtungsanlage in der Haustechnik des Eigenheims sinnvoll. Je nach Härtegrad und Anwendungsbereich, ob Ein- oder Mehrfamilienhaus, Hotels oder Industrie, gibt es spezielle Lösungen.

Weiches Wasser sorgt nicht nur für weniger Haushaltsarbeit und besseren Geschmack – es bildet auch ideale Voraussetzungen dafür, den Wert der eigenen Immobilie zu erhalten. Denn auch die Rohrleitungen werden geschützt, weil sie nicht mehr mit aggressiven Kalkablagerungen zu kämpfen haben. Weitere Vorteile sind unter anderem die Schonung der Haushaltsgeräte wie Kaffeemaschine, Geschirrspüler und Waschmaschine, weichere Wäsche, Haut und Haare und weniger Energieverbrauch im Haushalt. Denn je geringer der Anteil an Kalkstein ist, desto weniger Energie muss aufgewendet werden, um das Trinkwasser zu erwärmen. Ein Millimeter Kalkbelag entspricht zehn Prozent mehr Energieaufwand.

So funktioniert eine Enthärtungsanlage

Vieles hat seinen Ursprung in der Natur. So auch das Prinzip des Ionenaustauschverfahrens, durch das Enthärtungsanlagen ihren Job tun können. In der Natur nutzt poröses Zeolith-Gestein den Austausch von Ionen, indem es Mineralien an das Wasser abgibt. Gleichzeitig werden andere Mineralien dem Wasser entzogen. Bei einer Enthärtungsanlage geschieht dies durch Harz. Das Spezialharz ist mit Natriumionen beladen. Wenn hartes Wasser auf das Harz trifft, werden Calcium und Magnesium gegen die Natriumionen ausgetauscht. Bei der Regeneration wird das Wasser mithilfe von Salztabletten wieder angereichert.

Was ist hartes Wasser

Um herauszufinden, ob das Wasser in Ihrer Region hart, mittel oder weich ist, kann man zum Beispiel beim Wasserversorger nachfragen. Wer immer wieder mit starken Kalkablagerungen im Haushalt zu tun hat, kann sich die Antwort aber auch daraus ableiten.  Der Härtegrad von Wasser wird durch den Gehalt an Calciumcarbonat pro Liter definiert. Über dem Wert von 2,5 handelt es sich um hartes Wasser. Bei einem Gehalt von 1,5 bis 2,5 um mittleres und bei einem Gehalt unter 1,5 um weiches Wasser. Eine Enthärtung wird von Fachleuten bei mittlerem und hartem Wasser empfohlen.

So kommt Kalk ins Wasser

Ob das Wasser weich oder hart ist bestimmt der Ort, woher es kommt. Wenn Regenwasser im Boden versickert, durchfließt es mehrere Gesteinsschichten, die kalkhaltig sind. Dadurch reichert sich das Regenwasser zum Beispiel mit Calcium und Magnesium an, was das Wasser hart macht. So landet es im Trinkwasser. Sorgt man dafür, dass möglichst wenige der Stoffe im Wasser sind, hat man aber keinen Nachteil. Denn die Mineralstoffe werden hauptsächlich über die Nahrung aufgenommen. Auch am Geschmack ändert sich nichts.

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